CO2-Erklärung
Die CO2-Emissionen, die im Zusammenhang mit der Industrialisierung unserer Gesellschaft freigesetzt wurden und nach wie vor werden, sind anerkanntermaßen mit ein Auslöser für den immer deutlicher werdenden Klimawandel auf unserer Erde. Hierzu tragen insbesondere die entwickelten und sich entwickelnden Länder durch die wachsenden Erwartungen der Menschen nach Gütern, Wohnraum und Mobilität bei. Es ist ein Ungleichgewicht zwischen den Vorteilen der wirtschaftlichen Entwicklung und nachteiligen Umweltauswirkungen entstanden, das so nicht länger hinnehmbar ist. Die Reduktion der Treibhausgasemissionen, vor allem von Kohlendioxid, ist ein zentrales Anliegen der modernen Gesellschaft.
Um dieser Anforderung gerecht zu werden, hat die Bundesregierung dezidierte Minderungsziele für Treibhausgase definiert und auch die langfristige Zielsetzung im „Klimaschutzplan 2050“ festgelegt. Auch auf europäischer Ebene wurden durch die EU-Kommission Minderungsziele für die EU-28 festgelegt. Diese Ziele werden derzeit im Rahmen des European Green Deal grundlegend überarbeitet. Ziel ist es, bis 2050 die Netto-Emissionen von Treibhausgasen in der Europäischen Union auf null zu reduzieren und somit als erster Kontinent klimaneutral zu werden. Ein wesentliches Instrument zur Überwachung und Reduzierung der industriellen Emissionen ist das in 2005 etablierte EU-Emissionshandelssystem, welches in erster Linie Kraftwerke und industrielle Anlagen umfasst. Auf Basis von festgelegten Obergrenzen (Cap) und entsprechenden jährliche Reduktionsvorgaben wird sicherstellt, dass die Minderungsziele erreicht werden. Die Unternehmen der Kalkindustrie sind von Beginn an Teil des Emissionshandelssystems und unterstützen die Minderungsziele für den CO2-Ausstoss in vollem Umfang.
Was bedeutet dies für SCHAEFER KALK?
Kalk ist ein wichtiger und unverzichtbarer Rohstoff für zahlreiche Produktionsprozesse und Produkte. Hierzu zählen die Stahlproduktion, eine Vielzahl chemischer Prozesse (u.a. die Herstellung von Grundstoffen für Kunststoffprodukte), Baustoffe, Abwasserbehandlung und Trinkwasseraufbereitung, Abgasreinigung, Papierherstellung, Zuckerproduktion und viele mehr. Für die meisten Anwendungen gibt es derzeit häufig keine oder keine qualitativ und wirtschaftlich vergleichbare Alternative zum Einsatz von Kalk.
Die Herstellung von gebranntem Kalk ist ein energieintensiver Prozess, bei dem neben den Emissionen aus den dafür benötigten Brennstoffen zusätzlich noch CO2 aus der Umwandlung von natürlichem Kalkstein zu Branntkalk freigesetzt wird. Diese Prozessemissionen sind chemisch bedingt und daher zunächst nicht minderbar. Zur Verringerung der Brennstoffemissionen hat SCHAEFER KALK bereits in der Vergangenheit umfangreich in moderne Öfen investiert, die mit einem thermischen Wirkungsgrad von rund 85% derzeit den Stand der Technik abbilden. Auch im Bereich des Stromverbrauchs wird kontinuierlich in effiziente Maschinen und Anlagen investiert, um unseren Energieverbrauch weiter zu optimieren. Im Rahmen eines zertifizierten Energiemanagementsystems arbeiten wir kontinuierlich an der Reduzierung unserer Strom- und Brennstoffverbräuche.
Ein nicht zu unterschätzender Baustein bei der Reduzierung von Emissionen ist die lokale Versorgung unserer Werke mit Rohstoffen aus den eigenen Steinbrüchen sowie die regionale Nähe zu unseren Kunden. Hierdurch werden lange Lkw-Transporte vermieden und CO2-Emissionen reduziert. Große Mengen liefern wir, dort wo kundenseitig möglich, per Bahn.
Es ist uns allerdings bewusst, dass wir mit den genannten Maßnahmen und Anstrengungen die gesteckten Minderungsziele nicht erreichen können. Um eine klimaneutrale Kalkproduktion zu erreichen, sind neue Technologien notwendig. Diese betreffen zum einen den Einsatz von regenerativen Energien zur Strom- und Wärmeerzeugung. Zum anderen umfassen sie die Abtrennung von CO2, um es als Rohstoff in nachfolgende Prozesse, zum Beispiel der chemischen Industrie, zurückzuführen oder es dauerhaft in Produkte einzubinden oder einer dauerhaften Speicherung zuzuführen.
Um die Entwicklung dieser Technologien voranzutreiben, stehen wir im engen Austausch mit Universitäten, Forschungsinstituten sowie anderen Unternehmen. Hierbei unterstützen und begleiten wir konkrete Ideen und Projekte.
Unsere Unternehmensinitiative wird ergänzt durch Forschungsprojekte und Untersuchungen, die im Sinne einer Branchenlösung über den Europäischen Kalkverband EULA sowie den Bundesverband der deutschen Kalkindustrie BVK gesteuert werden.