FRAGEN UND LÖSUNGEN

Wie bei allen Projekten, die in der Nähe einer Ortschaft realisiert werden sollen, haben Sie als Anwohner auch zu unserem Vorhaben Fragen und möglicherweise Bedenken. Unser Ziel ist es, diese Fragen so sachkundig wie möglich zu beantworten und Unsicherheiten und Ängste zu nehmen. Unsere Antworten basieren vielfach auf unserer langjährigen Erfahrung im Tagebau aber auch auf wissenschaftlichen Studien und Fachgutachten zum konkreten Vorhaben auf Hengen.

Haben Sie Ihr Thema nicht gefunden oder haben Sie weitere Fragen? Dann kontaktieren Sie uns bitte.

Simulation Steinbruch Hengen Anpassungen

Lage des geplanten Steinbruchs „Hengen-Nord“: Das Abbaugebiet von oben mit den Entfernungen zu den umliegenden Ortschaften

Wann wird die Genehmigungsbehörde entscheiden?

Das Regierungspräsidium wird voraussichtlich bis Ende 2024 über den Genehmigungsantrag Hengen-Nord entscheiden.

Wie viel Wasser wird für den Betrieb des Steinbruchs Hengen-Nord benötigt und woher wird es genommen?
Wasser benötigen wir im Steinbruch für die Bewässerung der Fahrstraßen, um dem Aufwirbeln des Staubs entgegenzuwirken. Die benötigte Wassermenge hängt stark von den Witterungsbedingungen ab. Bei normaler trockener Witterung reicht eine Wassermenge von 20-30 m³ pro Tag aus. Das entspricht in etwa einem Prozent der Wassermenge eines olympischen Schwimmbeckens. An sehr heißen und sonnigen Tagen trocknet die Fahrbahn schneller ab und wir müssen häufiger bewässern, so dass die Wassermenge dann auch auf 40–60 m³ ansteigen kann. Das verwendete Wasser stammt aus unserer bestehenden, werkseigenen Wasserversorgung .
Ist die Renaturierung eines ausgebeuteten Steinbruchs im Fall eines Verkaufs oder einer Insolvenz gesichert?
Ja!

Der Umfang und die durchzuführenden Maßnahmen der Renaturierung werden im Rahmen des Genehmigungsverfahrens festgelegt und als verbindliche Auflage der erteilten Genehmigung dem Unternehmen auferlegt.

Zur Absicherung dieser Auflagen müssen Bürgschaften bei Banken hinterlegt werden, um auch für den Fall einer Insolvenz sicherzustellen, dass die Auflagen zur Renaturierung erfüllt werden. Zusätzlich bildet das Unternehmen während der Dauer des Abbaubetriebs Rücklagen für die Renaturierung, die dann gegen die tatsächlich anfallenden Kosten, die Teil der normalen Betriebsausgaben sind, aufgelöst werden. Die Höhe der Bürgschaften und auch die Höhe der zu bildenden Rücklagen sind gesetzlich geregelt und orientieren sich an den zu erwartenden Gesamtkosten zur Renaturierung gemäß den Auflagen aus der Genehmigung.

Die Renaturierung erfolgt schrittweise in Abhängigkeit zum Abbaufortschritt. Bereits während des laufenden Abbaubetriebs erfolgt diese in den Bereichen, in denen die Abbaugrenzen erreicht sind, d.h. im Bereich der Böschungen und teilweise auf den obersten Sohlen schon nach wenigen Jahren.

Im Fall eines Verkaufs eines einzelnen Standorts oder des gesamten Unternehmens bleiben die Auflagen unverändert bestehen und gehen als Verpflichtungen, die untrennbar mit der Betriebsgenehmigung verbunden sind, auf den neuen Eigentümer über. Wird der Betrieb und damit auch der Steinbruchbetrieb eingestellt, sind die Auflagen zur Renaturierung, die über Bankbürgschaften abgesichert sind, trotzdem umzusetzen. Das ist gesetzlich vorgeschrieben

Ist es richtig, dass Kalk in der Industrie in erster Linie zum Binden von CO2 eingesetzt wird?
Nein, das ist falsch!

Kalk wird in vielen Herstellungsverfahren als Prozesshilfsmittel eingesetzt: zur Neutralisation, zur pH-Wert-Einstellung und um Nebenbestandteile sowie Schadstoffe aus Schmelzen, Abgasen und Prozessrückstände zu binden.
Calcium als Wirkstoff selbst wird zum Beispiel in Baustoffen für den Haus- und Straßenbau eingesetzt, aber auch in Lebensmitteln und Pharmaerzeugnissen bis hin zu resorbierbaren Knochenimplantaten.

Viele dieser Prozesse sind zwingend notwendig, um Stähle, Kunststoffe, Trinkwasser, PVC für Fensterprofile, Rohrleitungen und Elektrokabel herzustellen. Bei der Abwasseraufbereitung, der Stromerzeugung, der Müllverbrennung, wird Kalk eingesetzt, um hier nur einige Beispiele zu nennen.

All das sind Produkte oder Prozesse, die wichtig sind, damit wir unser Leben so führen können, wie wir es gewohnt sind.

Warum ist Ressourcenschonung für Schaefer Kalk wichtig?
Der ressourcenschonende Umgang mit dem Rohstoff Kalkstein und den daraus gewonnenen Kalkprodukten ist für SCHAEFER KALK unverzichtbarer Bestandteil verantwortungsvollen Unternehmertums. Dem tragen wir Rechnung: mit selektivem Gesteinsabbau im Steinbruch, optischen Sortierverfahren in der weiteren Gesteinsaufbereitung, einem breiten Produktportfolio, um die natürlich anfallenden Rohstoffe mit ihren Schwankungen einer bestmöglichen qualitativen Nutzung zukommen zu lassen. Der Einsatz moderner Maschinen, Anlagen und Prozesse ermöglicht außerdem eine energieeffiziente Herstellung unserer Produkte, was auch von unabhängigen Dritten anerkannt und bestätigt wird.

Auch auf Seiten unserer Kunden ist die effiziente Nutzung von Kalk Grundvoraussetzung für verantwortungsvolles und nicht zuletzt auch wirtschaftliches Handeln. Unsere hochqualitativen Produkte kommen dem, aufgrund des höheren Anteils an reaktiven Wirkstoffen, entgegen.

Auch auf Seiten unserer Kunden ist die effiziente Nutzung von Kalk Grundvoraussetzung für verantwortungsvolles und nicht zuletzt auch wirtschaftliches Handeln. Unsere hochqualitativen Produkte kommen dem, aufgrund des höheren Anteils an reaktiven Wirkstoffen, entgegen.

Wie viel Sprengstoff genau wird pro Sprengung eingesetzt und wie läuft eine Sprengung ab?
Beim Sprengen geht es darum, die entstehende Energie zum Lösen des Gesteins zu nutzen. Diese Energie erzeugt auch Erschütterungen. Da das Verluste sind, versucht man diese gering zu halten, d.h. möglichst wenig Sprengstoff pro Zündzeitstufe einzusetzen. Es wird nur so viel Sprengstoff eingesetzt, wie nötig ist. Hier sind das ca. 80kg pro Bohrloch. Die Anzahl der Bohrlöcher hängt von der Qualität und der aktuellen Steinbruch Geometrie ab und schwankt zwischen 10 und 40. Das entspricht 800-3.200kg pro Sprengung. Die Erschütterungen hängen nur von der Menge Sprengstoff je Bohrloch ab und nicht von der Gesamtmenge, wie häufig angenommen.
Warum ist für Hengen-Nord kein eingehaustes Förderband geplant?
Auf den Bürgerversammlungen, die im Februar und im August 2018 stattgefunden haben, und auch in nachfolgenden Gesprächen ist eins der großen Themen der Anwohner die zu erwartende Lärmintensität.
 
Auch wenn ein Förderband technisch problemlos möglich ist, haben wir uns für den Transport über eine Werkstraße entschieden.
Kalksteine können nur gebrochen sinnvoll über ein Förderband transportiert werden, das heißt, wir hätten im Steinbruch Hengen-Nord einen mobilen Brecher vorsehen müssen. Das Brechen der Steine ist mit Lärm verbunden. Wir haben daher nach einer geräuschärmeren Alternative gesucht.  
 
Für den Transport der überlagernden Erdmassen, müssen wir jedenfalls eine Werksstraße anlegen, da dieser Abraum zur sukzessiven Verfüllung des Steinbruchs Schneelsberg Nordost sinnvoll nur per Lkw erfolgen kann. Somit ist die Erstellung der Werkstraße so oder so erforderlich. Weder der Transport des Abraums noch der spätere Transport der Kalksteine erfolgt über öffentliche Straßen.
 
Beim späteren Aufladen der Kalksteine auf Schwerkraftwagen werden wir darauf achten, dass deren Mulden mit Gummiböden ausgestattet sind, sodass die Lärmentwicklung bei der Beladung möglichst geringgehalten werden kann. Wir hoffen, damit den Anwohnern weitest möglich entgegenzukommen.
Wie werden die gewonnenen Steine zur Aufbereitungsanlage transportiert?
Die Kalksteine werden auf SKW (Schwerlastkraftwagen) verladen und über eine eigens dafür angelegte Förderstraße zu Aufbereitungsanlage gefahren. Die von uns eingesetzten SKW entsprechen dem neuesten Stand der Technik. Berührungspunkte mit öffentlichen Wegen sichern wir in bewährter Weise, z.B. durch eine Ampelanlage.
Warum ist der Steinbruchaufschluss wichtig?
Der geplante Steinbruch Hengen-Nord sichert die Zukunft des Werkes Steeden, ein Standort, an dem schon seit mehreren Generationen Kalkstein verarbeitet wird. Ohne den Aufschluss des Steinbruchs wird das Werk in einigen Jahren – wenn die Vorräte im Steinbruch Schneelsberg NO abgebaut sind –  geschlossen werden müssen. Eine Versorgung mit Kalkstein aus unserem Werk in Hahnstätten wäre langfristig weder wirtschaftlich noch ökologisch sinnvoll.

Aus dem Werk Steeden werden Großabnehmer der chemischen und der Stahlindustrie über die Schiene versorgt, aber auch Kunden der regionalen Baustoffindustrie, die auf die Kalkqualitäten aus den Steedener Brennöfen angewiesen sind.

Mit der Schließung des Werkes in Steeden würden die dortigen 87 Arbeitsplätze direkt, aber auch weitere Positionen in Zentralabteilungen unseres Unternehmens sowie solche, die unmittelbar mit dem Werk in Steeden zusammenhängen, z. B. bei Dienstleistern, Handwerksbetrieben und Zulieferern, verloren gehen. Gerade im ländlichen Raum stehen Arbeitsplätze auch immer für die Sicherung und Verbesserung von Infrastruktur.

Kalk ist als Rohstoff in unterschiedlichsten Anwendungen unersetzlich. Mit dem Abbau hier vor Ort sichern wir nicht nur zahlreiche Arbeitsplätze in der Region. Wir stellen auch sicher, dass der Rohstoffabbau regional und damit unter bestmöglichen Arbeits- und Unfallschutzbedingungen stattfindet. Kurze Transportwege und ressourcenschonender Abbau tragen zudem dazu bei, Transportwege und damit verbundene Emissionen so gering wie möglich zu halten. Mit regionalem Abbau stellen wir die Versorgung mit Kalk bei uns im Land sicher und wirken äußeren Störungen, wie beispielsweise abreißenden Lieferketten, entgegen.

Wie groß wird der Steinbruch?

Der Steinbruch Hengen-Nord wird eine Gesamtabbaufläche von 16,1 ha haben. Die Tiefe, von der Steinbruchkante aus gesehen, beträgt an seiner flachsten Stelle im Norden 55 m und im Süden 47 m. Der Steinbruchrand wird mit ca. 1.500 m Hecken umpflanzt und mit den bestehenden 200 m Hecke, die erhalten bleiben, mit dem Wald verbunden. Hinzu kommen ca. 7 ha Ausgleichsflächen, die als extensives Weideland genutzt werden, und 3 ha Waldfläche mit Teichen. .

Welche Lärmentwicklung habe ich zu erwarten?

Wir wissen – genauso wie Sie –, dass ein Steinbruch nicht geräuschlos betrieben werden kann. Die Hauptgeräuschquellen (neben den Sprengungen) sind das Verladen der gewonnenen Steine auf Schwerlastkraftwagen sowie der Transport zur Aufbereitung. Das für den Aufschluss auf Hengen erstellte Lärmgutachten bestätigt, dass die wahrnehmbaren Geräusche in allen umliegenden Ortschaften, selbst im Hauptbetrieb, deutlich unterhalb der gesetzlichen Grenzwerte bleiben werden.

Das werden wir tun, um die Lärmbeeinträchtigung gering zu halten:

  1. Wir werden vor Ort im Steinbruch keinen mobilen Brecher einsetzen! Das Zerkleinern wird wie bisher erst in der bestehenden Aufbereitung durchgeführt.
  2. Wir werden für den Abtransport Schwerlastkraftwagen einsetzen, deren Mulden mit Gummiböden ausgestattet sind. Dadurch reduziert sich die Geräuschentwicklung beim Aufladen der Steine deutlich. (Diese Maßnahme ist im Gutachten noch nicht berücksichtigt.)
Welche Staubentwicklung habe ich zu erwarten?
»Wo gehobelt wird, da fallen Späne«, heißt es im Volksmund – und in einem Steinbruch wird es auch Staub geben. Doch im eigentlichen Steinbruchbetrieb ist die Staubentwicklung gering. Das kann jeder sehen, der uns heute im bestehenden Steinbruch in Schneelsberg besucht. Darüber hinaus bestätigt ein entsprechendes Staubgutachten diese Fakten.

Wie entsteht Staub sonst noch?

  1. Vor allem bei trockenem Wetter kann loses Material durch die Transportfahrzeuge von der Fahrbahn aufgewirbelt werden. Bei wenig Wind ist das kein Problem. Der Staub fällt dann wieder dort herunter, wo er aufgewirbelt wurde.
  2. An trockenen und windigen Tagen kann Staub aufgewirbelt werden. Wir sehen am bestehenden Steinbruch, dass die entstehenden Stäube nicht über größere Distanzen verschleppt werden. Dennoch werden wir mit der Gestaltung und dem Betrieb der Fahrstraße zwischen Steinbruch und Aufbereitung einer möglichen Staubentwicklung entgegenwirken. Die Fahrbahn wird kontinuierlich instand gehalten und insbesondere bei Trockenheit bewässert.

Trotz dieser Maßnahmen werden wir Staubemissionen nicht vollständig verhindern können. Vorliegende Gutachten erbringen den Nachweis, dass die verbleibenden Emissionen weit unterhalb der gesundheitlichen Grenzwerte liegen. Für die besonders sensible Kategorie Feinstaub (Schwebstaub) wurden umfangreiche Untersuchungen in Steinbrüchen der Kalkindustrie durchgeführt. Auch hier bleibt festzustellen, dass gesetzliche Grenzwerte nicht verletzt werden.

Sind Sprengungen gefährlich? Und: Wie häufig wird gesprengt?
Nein! Sprengungen sind dann nicht gefährlich wenn alle gesetzlichen Sicherheitsbestimmungen eingehalten werden. Darauf zu achten ist unsere Verpflichtung und Teil unseres Selbstverständnisses. Beim Sprengen verwenden wir ausschließlich modernste und hochentwickelte Sprengstoffe und -verfahren, die mögliche Erschütterungen und Lärmentwicklungen auf ein Minimum reduzieren. Unsere erfahrenen Mitarbeiter stellen dies sicher.

  1. Heute sind für den Abbau im Steinbruch Schneelsberg pro Jahr etwa 30 bis 40 Sprengungen notwendig. Das wird auch im Steinbruch Hengen-Nord ausreichen. In der Startphase werden gegebenenfalls mehrere kleinere Sprengungen in kürzeren Abständen notwendig sein. Als Service bieten wir Ihnen an, Sie rechtzeitig vor einer Sprengung per SMS zu informieren.
  1. Die Sprengungen führen nicht zu Schäden an Gebäuden – das zeigen die Erfahrungen aus vielen Jahren Abbau an anderen Standorten. Im Rahmen von Beweissicherungsverfahren und kontinuierlicher Beobachtung von Gebäuden in nächster Nähe zu unserem Steinbruch in Hahnstätten konnten keine Gebäudeschäden durch Sprengungen beobachtet werden. Die Distanzen zum Steinbruch Hengen-Nord werden deutlich größer sein und somit auch eine mögliche Wahrnehmung erheblich reduziert.
  1. Besonderes Augenmerk bedarf der Altbergbau in Schupbach und Umgebung. Gutachterliche Aussagen zu Untersuchungen in vergleichbaren Gebieten und auch unsere eigenen Erfahrungen aus dem Gebiet Schneelsberg Nordost, in dessen Umfeld ebenfalls vielfach Bergbau betrieben wurde, haben ergeben, dass keine Gefahr für Sprengschäden für die Wohnbebauung zu erwarten ist. Die seit über 150 Jahren stillgelegten Stollen sind, weil sie im weichen Ton gebaut wurden, aufgrund des Gewichts der darüber liegenden Sedimente (ca. 20t/m²) schon seit über 100 Jahren zugedrückt. Die Schächte, die als Zugänge zu den Stollen dienten, hatten einen Durchmesser von ca. 1,5m und waren 15 bis 20 m tief. Sie wurden nach Beendigung der Erzgewinnung mit Aushub verfüllt. Dieses Material hat sich über die Jahre verdichtet. Anfangs mögliche kleinflächige Setzungen sind abgeschlossen. Sprengungen in über 700 m Entfernung haben keinen Einfluss auf dieses Gebiet, das schon lange zur Ruhe gekommen ist. Ein Beleg hierfür ist sicherlich auch, dass es trotz zahlreicher Bauarbeiten und den damit verbundenen Erschütterungen in den letzten Jahrzehnten hierdurch noch nie zu Setzungen oder gar Schäden an Gebäuden gekommen ist.
  1. Sollten wider Erwarten durch den Steinbruchbetrieb nachweislich Schäden auftreten, werden wir als Unternehmen hierfür selbstverständlich einstehen.
Sind Auswirkungen auf die Trinkwasserqualität zu erwarten?
  1. Seit weit über 100 Jahren wird in der Umgebung der Trinkwassergewinnungsanlagen von Beselich und Runkel Kalkstein gewonnen. In der gesamten Zeit war die Trinkwasserversorgung und die Wasserqualität durch den Kalksteinabbau nicht beeinträchtigt.
  2. Wir greifen mit dem Steinbruch Hengen-Nord an keiner Stelle in das Grundwasser ein. Der Abbau erfolgt vollumfänglich deutlich oberhalb des Grundwasserspiegels. Weitere Grundwassermessstellen werden vor Abbaubeginn zum Monitoring eingerichtet. .
Hat der Steinbruch Auswirkungen auf die Sicherheit der Gasversorgung?
Nein. Die bestehende Gasleitung verläuft über 200 m nördlich und über 500 m östlich der Abbaugrenze. Sie ist daher in keiner Weise negativ von dem Vorhaben betroffen. Außerdem wird sie schon heute kontinuierlich durch den Gasversorger überwacht.
Gibt es Nachteile für die Natur?
Auch wenn es ungewöhnlich klingt: Genau das Gegenteil ist der Fall. Aus Natur- und Umweltschutzperspektive ist der Aufschluss eines Steinbruchs oft auch eine Chance für die Natur, insbesondere im Vergleich zur intensiven Landwirtschaft. Denn nicht erst nach Abschluss einer Lagerstättennutzung, sondern bereits während der Gewinnung und Verarbeitung der Rohstoffe ergreifen seltene Arten aus Flora und Fauna von den ansonsten rar gewordenen freigelegten Trockenflächen, Rohböden, kleinen Steinhaufen und Flachwasserzonen Besitz. Mehr dazu hier.
Von wo aus wäre der Steinbruch sichtbar?

Der Steinbruch selbst wäre aufgrund seiner Lage auf einem Hügel weder von Schupbach noch von Eschenau aus sichtbar. Ein vorhandener Wald verhindert die Sicht von Niedertiefenbach.

Von der Wallfahrtskapelle aus ist der Steinbruch in ungefähr einem Kilometer Entfernung sichtbar. Dieser Blick wird allerdings zu großen Teilen durch bereits bestehende Bäume und Sträucher geprägt. Das grundsätzliche Landschaftsbild wird kaum verändert.

Was passiert, wenn der Steinbruch Hengen-Nord nicht kommt?

Das Kalksteinvorkommen im Steinbruch Schneelsberg NO alleine reicht noch für ca. zehn Jahre. Eine spätere ausschließlich externe Versorgung des Werks Steeden mit Kalksteinen z. B. aus unserem Werk Hahnstätten ist weder wirtschaftlich noch ökologisch sinnvoll. In der näheren Umgebung sind keine abbauwürdigen Kalksteinvorkommen bekannt.

Sollte der Steinbruch Hengen-Nord nicht kommen, müsste das Kalkwerk in Steeden in einigen Jahren geschlossen werden. Damit verlieren nicht nur unsere 87 Mitarbeiter in Steeden ihren Arbeitsplatz, es werden auch Stellen bei uns nahestehenden Dienstleistern und Zulieferern in der Umgebung wegfallen. Gerade im ländlichen Raum sind Arbeitsplätze und die damit verbundene Infrastruktur wichtige Argumente für Zuzug und Fortbestehen.

Gibt es Absprachen zwischen Schaefer Kalk und den Naturschutzverbänden?
Die Naturschutzverbände wurden, wie die Gemeindevertreter, im Vorfeld über das Vorhaben informiert, Verhandlungen hat es keine gegeben, sondern einen Meinungsaustausch. Aus Sicht der Naturschützer gab es keine Einwände gegen das Vorhaben.
Gibt es in den umliegenden Orten eine zusätzliche Verkehrsbelastung durch Lkws?
Nein! Für den Transport der Kalksteine und des Abraums werden die Lkws keine öffentlichen Straßen nutzen. Der Verkehr zwischen Steinbruch und Werk erfolgt ausschließlich über Werkstraßen.
Werden Tiere, z. B. Pferde, durch die Abbaugeräusche bzw. die Sprengungen verschreckt?
In Hahnstätten gibt es einen Pferdehof in etwa 170 m Entfernung zum Abbaugebiet des Merschelbruchs. Hier gibt und gab es keine Probleme mit verschreckten Pferden – und das, obwohl Pferde Fluchttiere sind. Der Hof ist bei Reitern äußerst beliebt, die von hier aus gerne Ausritte in die umliegenden Wiesen, Felder und Wälder starten.
Wozu wird Kalk überhaupt benötigt?

»Jeder Bundesbürger verbraucht täglich etwa 250 g gebrannte und 5,5 kg ungebrannte Kalk- und Dolomiterzeugnisse.« (Bundesverband der Deutschen Kalkindustrie: www.kalk.de) Kalk steckt in ganz vielen Dingen des täglichen Lebens, von A wie Arzneimittel bis Z wie Zahnpasta. Kalk ist unersetzlich bei der Herstellung von Grundstoffen wie Glas, Kunststoff und Papier. Die Industrie braucht ihn als chemisches Reaktionsmittel. Sodaproduzenten benötigen Kalk für die Herstellung von Nahrungs- und Waschmittel. Kalk ist in der Eisen- und Stahlproduktion unverzichtbar. Auch Baustoffe wie Putze und Mörtel, Kalksandstein und Porenbeton werden mit Kalk hergestellt. Kalksteine dienen auch als Baumaterial für Lärmschutzwände und zur dekorativen Gestaltung von Gärten und Parks.

Wie und wo werden Wanderer und Spaziergänger die Werkstraße gefahrlos queren können?

Die bestehenden Wegeparzellen werden an die Förderstraße angebunden. Alle bestehenden Wege können also auch künftig genutzt werden. Die Querungen werden so übersichtlich gestaltet, dass die Transportfahrzeuge schon von Weiten zu sehen sein werden.
Zusätzlich werden Warnschilder darauf hinweisen. Da die Fahrzeuge nicht besonders schnell sind, dürfte die Querung gefahrlos möglich sein. Nachts, an Wochenenden sowie Feiertagen finden in der Regel keine Transporte statt.